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Vertreterversammlung

Vertreterversammlung

Die Delegierten der Bezirksärztekammer Trier informierten sich in der Vertreterversammlung am 22.11.2017 über den Dualen Bachelorstudiengang „Pflegewissenschaften – klinische Pflege“ der Universität Trier. Vorgestellt wurde der Studiengang von Frau Prof. Dr. Heike Spaderna und Frau Prof. Dr. Margit Haas.


Der Studiengang ist im WS 2014 gestartet. Die ersten Absolventinnen werden das Studium im September 2018 als „Bachelor of Science + Gesundheits- und Krankenpfleger/in“ abschließen. Die Besonderheit des Trierer Studienganges ist die Tatsache, dass die Absolventen neben der Ausbildung in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege ein Studium absolvieren. Zur Zeit wird an einem Konzept gearbeitet, dass es den Absolventen ermöglicht, ein Masterstudium anzuschließen. Ziel des dualen Studiengangs soll eine Pflegeperson sein, die wissenschaftlich und praktisch ausgebildet ist, die eigenverantwortlich und selbständig zur professionellen pflegerischen Berufsausübung fähig ist, die pflegerische Aufgaben in einem größeren Kontext sieht und Lösungsansätze entwickelt.

Nach dem Anschluss kommen verschiedene Betätigungsfelder in Frage: Neben der praktischen, professionellen Pflege „am Bett“, sollen die Absolventen in der Lage sein, evidenzbasiert zu pflegen, Forschungsergebnisse in der Praxis umzusetzen, neue Pflegekonzepte zu entwickeln, an wissenschaftlichen Studien mitzuwirken und Kolleginnen und Kollegen weiterzubilden.

Ob für diese Bereiche denn finanzielle Anreize von den Krankenhäusern bestehen, um zu verhindern, dass diese qualifizierten Kräfte nach dem Abschluss in andere Betätigungsfelder oder das Ausland abwandern, konnte letztlich nicht geklärt werden.

Aus dem Studienplan war zu entnehmen, dass die Ausbildung sich auf die Pflege beschränkt. In der anschließenden Diskussion wurde kritisch hinterfragt, inwiefern die Akademisierung der Pflegeberufe nicht dazu führt, im Sinne der Kostenträger und der Politik ärztliche Leistungen zu substituieren.

Letztlich fasst Dr. Walter Gradel die Diskussion so zusammen: gerade der duale Studiengang unter Einbeziehung der Praktischen Ausbildung am Krankenbett zeige, dass es hier nicht darum gehe, den Ärzten Kompetenzen streitig zu machen, sondern dass es um eine Verbesserung der Pflege gehe. Um Erkenntnisse in der evidenzbasierten Pflege in den Alltag zu implementieren, müsse man die Abläufe in der Pflege kennen. Dies sei auch für die Akzeptanz innerhalb der Pflegeteams unabdingbar. Das seien die Lücken, die hier geschlossen werden. Der Vorsitzende der Bezirksärztekammer Trier stellte aber gegenüber den beiden Dozentinnen auch klar, dass die Ärzteschaft die Entwicklung genau beobachten und auch in Zukunft eine dem politischen Mainstream folgende Substitution ärztlicher Leistungen nicht hinnehmen werde, wie sich ja auch zurecht die Pflege gegen die Übernahme von Teilen ihrer Tätigkeiten durch weniger qualifizierte Mitarbeiter wehre.



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Copyright | 2024 Bezirksärztekammer Trier. Letzte Aktualisierung: 15.05.2018
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