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Aktuelles
Verbund-Weiterbildung im ÖGD kann für Ärztenachwuchs sehr interessant sein (PM der LÄK RLP v. 12.08.2020)

Wertschätzung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) ist gut und richtig, doch der ÖGD braucht auch zukunftsfeste Ideen und Maßnahmen, um wieder mehr ärztlichen Nachwuchs für die wichtige Arbeit in den Gesundheitsämtern zu motivieren. Gerade in der jetzigen Zeit hat sich gezeigt, wie wichtig der ÖGD ist: „Pandemien kann man nicht allein politisch bekämpfen, sondern nur gemeinsam mit fachlicher Unterstützung direkt vor Ort“, erklärt Dr. Günther Matheis, Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz.


Der Ärztekammer-Präsident hatte daher alle Leiterinnen und Leiter der rheinland-pfälzischen Gesundheitsämter zu einem gemeinsamen Austausch nach Mainz eingeladen, um zu besprechen, welche Unterstützungen den ÖGD in Rheinland-Pfalz voranbringen können.

 

So regte Ärztekammer-Präsident Matheis an, für Ärzt*innen der Facharzt-Weiterbildung „Öffentliches Gesundheitswesen“ eine Verbund-Weiterbildung zu entwickeln: „In der Allgemeinmedizin funktioniert dies bereits seit einigen Jahren gut.“ Hier haben sich niedergelassene Praxen, Ärztenetze und Kliniken im Land auf regionaler Ebene zusammengeschlossen und bieten die Weiterbildung als Komplettpaket an. Der Vorteil: Jeder Arzt, der sich nach seinem Studium für die fünfjährige Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin entscheidet, hat bereits zu Beginn seiner Weiterbildung für die Jahre seiner Weiterbildung einen festen Vertrag, wann er welche Stationen in Kliniken und Praxen durchlaufen wird.

 

„Das gibt Planungssicherheit und erleichtert zudem die persönliche Lebensplanung für die künftigen Fachärzte. Weiterbildungs-Verbünde sind daher sicherlich auch interessante Modelle für die fünfjährige Weiterbildung zum Facharzt/Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen“, erklärt Matheis.

 

Darüber hinaus kann Matheis sich gut vorstellen, den Studierenden auch Famulaturen im ÖGD anzubieten sowie es ihnen zu ermöglichen, einen Abschnitt ihres Praktischen Jahres im ÖGD zu absolvieren.

 

Ferner unterstützt Matheis die Forderungen der Gesundheitsamtsleiter für den Aufbau eines Landesgesundheitsamtes. Ein solches könne den Gesundheitsämtern in den Regionen gut den Rücken stärken – sowohl mit fachlicher als auch personeller Unterstützung.

 

Großes Verständnis hat Matheis auch für die Bitte der Gesundheitsämter, Forschung und Lehre zu stärken und idealerweise dies mit einem Lehrstuhl zu verknüpfen. „Wir haben in den Gesundheitsämtern enorme Schätze an guten epidemiologischen Daten, die aber derzeit nicht geborgen werden können“, erklärt Matheis.

 

Zusätzlich zu all diesen Maßnahmen ist es für die Nachwuchsgewinnung im ÖGD nach wie vor extrem wichtig, die ÖGD-Ärzte mit einem arztspezifischen Tarifvertrag den Ärzten in Krankenhäusern, im Medizinischen Dienst der Krankenkassen und anderen Bereichen des Gesundheitswesens finanziell gleichzustellen. Das verweigern die Arbeitgeber seit Jahren – und auch jetzt noch. „Auch eine bessere Honorierung der Hygieneinspektoren ist dringend erforderlich“, so der Ärztekammer-Präsident. Matheis: „Der öffentliche Gesundheitsdienst ist ausgebrannt. Wir müssen ihm helfen, damit er nicht zusammenbricht.“ Ein wesentlicher Baustein hierbei ist die leistungsgerechte Bezahlung.



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