Jahresempfang 2025
Am 24. Januar 2025 fand der traditionelle Jahresempfang der Bezirksärztekammer Trier, der Versorgungseinrichtung der Bezirksärztekammer Trier und der Bezirkszahnärztekammer Trier im Tagungszentrum der IHK Trier statt.
Die Vorsitzende der Versorgungseinrichtung der Bezirksärztekammer Trier, Frau Dr. Christina Schneider, konnte ca. 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, befreundeten Kammern und vor allem viele Ärztinnen und Ärzte sowie Zahnärztinnen und Zahnärzte aus dem Bezirk Trier begrüßen.
Der Oberbürgermeister der Stadt Trier, Herr Wolfram Leibe, hob in seinem Grußwort hervor, dass die Region sich dadurch auszeichne, dass alle hier sehr gut zusammenarbeiten. Dies habe sich nicht nur in Krisenzeiten gezeigt, sondern auch bei dem sehr erfolgreichen Medizincampus in Trier.
Die Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, Frau Dr. Christine Ehrhardt, beglückwünschte die Bezirkszahnärztekammer Trier zum 75. Jubiläum und hob in ihrem Grußwort die Bedeutung der Selbstverwaltung hervor.
Herr Dr. Peter Mohr, der Vorsitzende der Bezirkszahnärztekammer, hielt anlässlich des 75-jährigen Bestehens die Ansprache.
Der Präsident der Bezirksärztekammer, Herr Dr. Walter Gradel, stellte in den Raum, ob nach der Bundestagswahl etwas Besseres herauskomme. Die Krankenkassen brächten sich schon in Position und forderten, dass alles, was mehr Geld kostet, wie z.B. die Entbudgetierung, zurückgenommen bzw. nicht umgesetzt werden solle und bescheinigten unserem Gesundheitssystem, dass es teuer und ineffektiv wäre. Gradel wies darauf hin, dass er als Hausarzt statistisch 7,6 Min. Zeit habe pro Patient. Dann liege die Ineffektivität nicht an ihm, sondern – genauso wie in den Notaufnahmen der Krankenhäuser – an der immer höheren Anzahl von Arzt-Patienten-Kontakten, die eine effektive und gründliche Behandlung der Patientinnen und Patienten oft unmöglich mache. Wir werden also auf Dauer um eine sinnvolle Patientensteuerung nicht herumkommen, einschließlich der Forderung nach mehr Eigenverantwortung bei der Inanspruchnahme unseres Gesundheitssystems, so Gradel.
Die Patientenversorgung würde immer schwieriger. Immer mehr, vor allem kleinere Krankenhäuser, seien insolvenzgefährdet und es sei sehr fraglich, ob sie von der Krankenhausreform profitieren und wenn ja, ob sie die Zeit, bis die Krankenhausreform greife, überstehen können. Der ambulante Versorgungsbereich breche immer mehr in sich zusammen.
Wenn die SPD in ihrem Wahlprogramm eine Termingarantie für gesetzlich Krankenversicherte durch die Krankenkassen und die KV-en verspreche, dann frage man sich, „in welcher Traumwelt die leben, die das da reingeschrieben haben“. Wenn es von zehn psychiatrischen Facharztpraxen demnächst in Trier nur noch fünf gebe, die dann auch noch die Patientinnen und Patienten aus Eifel und Hunsrück mitversorgen müssten, weil es dort noch schlechter aussehe, dann werde es schlicht und einfach keine Termine geben „und da sind dann auch nicht die paar Privatpatienten schuld“. Das sei – bei allem Respekt – Wahlkampfgeplänkel, das keinen Realitäts-Check überstehen würde.